Pfarrerin Christiane Moldenhauer schreibt: 

 Liebe Leserinnen, liebe Leser, 

wer Filme und Serien liebt, kennt den "Plot Twist": Das ist eine meist überraschende Wendung der Handlung. Es tun sich dann neue Ereignisse und Entwicklungen auf, die man vorher nicht erwartet hatte: Es geht ganz anders weiter als gedacht. Oder es geht dort überhaupt noch weiter, wo das Ende schon besiegelt schien. 

Plot Twists. Auch viele Gleichnisse, die Jesus erzählt, haben einen Plot Twist. Deshalb enden sie oft so überraschend – jedenfalls dann, wenn man sie neu hört. 

Der Plot Twist im Film oder in einer anderen Geschichte lässt alles, was bisher geschah, in einem neuen Licht erscheinen. Meist werden solche Plot Twists schon durch Andeutungen vorbereitet. Doch häufig genug verstehen Zuschauer und Zuschauerinnen diese vorbereitenden Andeutungen nicht gleich. Erst wenn der Plot Twist, die Handlungswende dann eingetreten ist, erschließen sie sich. Im Rückblick – zum Beispiel beim wiederholten Sehen eines Filmes – kann man dann auch die vorbereitenden Hinweise ganz anders erkennen.  

Vielleicht haben Sie beim Lesen das Gefühl, dass ich hier schon für die Osterpredigt Anlauf nehme. Und tatsächlich ist das, was wir in den nächsten Tagen feiern und nachvollziehen, doch ein Plot Twist von ganz eigener Art: Immer wieder neu dreht und wendet sich die Handlung. Alles kommt immer noch anders. Und am Ende ... – aber was heißt schon Ende!?

Seien Sie dabei und erleben Sie es mit: Wir feiern Tischabendmahl am Gründonnerstag, halten still am Karfreitag und lassen uns am Ostermorgen neu überraschen. 

Nach der Feier der Osternacht decken wir den gemeinsamen Frühstückstisch aus den mitgebrachten Gaben. 

Herzliche Grüße und gesegnete Feiertage – Christiane Moldenhauer 

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