Gedenktafel für Kriegstote: endlich mit Kommentierung

Gedenktafel für Kriegstote: endlich mit Kommentierung

Gedenktafel für Kriegstote: endlich mit Kommentierung

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Gedenktafel für Kriegstote: endlich mit Kommentierung

Nicht Rache, sondern Versöhnung.

Der Gemeindekirchenrat hat eine längst überfällige Lücke geschlossen und endlich, Anfang Mai 2024 diese Erklärung verabschiedet und neben der Gedenktafel platziert:

 

Die markante Gedenktafel neben der Brautpforte erinnert an die gefallenen Belziger Soldaten des I. Weltkrieges und an Verstorbene des Deutsch-Französischen Krieges 1870-1871. Sie wurde nach 1918 gefertigt und hing zunächst an der Südwand der Marienkirche. Bei einer umfassenden Umgestaltung des Kirchenraums 1974-1979 wurde sie entfernt und im Turm gelagert. Nach Restaurierung fand sie 2014/2015 einen neuen Ort neben der sogenannten Brautpforte.

Die Entscheidung, die Tafel wieder aufzuhängen, war in der Kirchengemeinde höchst umstritten. Letztlich fand die Anbringung mehrheitlich Zustimmung, weil die Tafel für das Gedenken an die Gefallenen aus den Familien unserer Stadt steht. 

Der bleibende Widerstand bezog und bezieht sich hingegen auf die nationalistische Bildsprache der Tafel und insbesondere auf das rote Spruchband oben links in der Kralle des Adlers, in dem ein Rachefluch formuliert ist. 

Wir sagen deutlich: 

Der Ruf nach Rache widerspricht der Friedensbotschaft, die Jesus Christus verkündigt hat, und ist unvereinbar mit dem Glauben unserer Kirche.

Wir klagen mit Menschen an vielen Orten der Welt: Immer wieder und bis heute bringen Kriege größtes Leid. Soldaten und Soldatinnen töten und werden getötet. Hinterbliebene trauern um ihre Toten. Männer, Frauen und Kinder werden verwundet, vergewaltigt, gefoltert.

Statt um Rache beten wir um Versöhnung, um Heilung und Trost und um Frieden.

„Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (aus der Bergpredigt Jesu – Mt 5,9)

Der Gemeindekirchenrat im Mai 2024

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