02/07/2024 0 Kommentare
Interview mit Pfarrerin Christiane Moldenhauer
Interview mit Pfarrerin Christiane Moldenhauer
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Interview mit Pfarrerin Christiane Moldenhauer
Dieses Interview entstand mit Pfarrerin Dr. Christiane Moldenhauer anlässlich des bevorstehenden Einführungsgottesdienstes.
Sie sind schon eine Weile bei uns, doch nun soll ein Einführungsgottesdienst stattfinden. Was hat es damit auf sich?
Eine naheliegende Frage! Hergekommen bin ich 2019 durch eine sogenannte „Entsendung“ der Landeskirche. Das bedeutete zunächst eine Art beiderseitige Probezeit von zwei Jahren. Gegen Ende dieser Zeit stand die Entscheidung an, ob der GKR und ich weiter gemeinsame in die Zukunft gehen wollen. Da das nun klar ist, wird mir für zehn Jahre offiziell die Pfarrstelle in Bad Belzig übertragen, die ich bisher probeweise ausgefüllt habe.
Warum haben Sie entschieden, hier zu bleiben?
Für den GKR können an dieser Stelle andere besser Auskunft geben. Aber warum ich hier auch für die kommende Zeit meinen Platz sehe, kann ich sagen: Ich habe bisher den Eindruck gewonnen, dass ich meine Gaben hier gut einbringen kann, zum einen in Gottesdiensten und in der Seelsorge und den klassischen kirchlichen Angeboten. Zum anderen aber auch in der Leitung und Entwicklung der Gemeinde und nicht zuletzt im öffentlichen und kirchlichen Netzwerk unserer Region. Außerdem lebe ich einfach gern in Bad Belzig und kann mir das auch für die nächsten Jahre gut vorstellen.
Die Hälfte Ihrer Dienstzeit bisher haben Sie vor Corona erlebt, die andere Hälfte in der Pandemie. Was möchten Sie aus beiden Abschnitten mitnehmen?
Für die erste Hälfte ist das leicht zu beantworten: Ich wünsche mir wieder unbeschwerte Begegnungen, direkten Kontakt und Nähe, große Feste und Veranstaltungen. Aber noch etwas möchte ich aus der Anfangszeit behalten: Ich konnte viele Menschen ganz offen kennenlernen und entdecken, und auch umgekehrt ist mir eine ganz positive Neugier begegnet. Diese unverstellte Haltung und einen offenen Blick für andere Menschen und für Neues wünsche ich mir auch weiterhin.
Und aus der Corona-Hälfte?
Ich würde sagen: Wir haben ganz wesentliche Dinge des Lebens neu gelernt, z.B.: Dass wir im Hier und Jetzt leben sollen. Dass manches Gute erst dann wächst, wenn freier Raum dafür da ist. Dass Gemeinschaft ohne persönliche Nähe und den gemeinsamen Austausch auf Dauer schwer möglich ist. Und wie gut Spaziergänge, Gespräche und Gottesdienste an der frischen Luft tun.
Was haben Sie neu gelernt, seit Sie bei uns sind?
Dazu könnte ich viel erzählen, aber an einer Stelle war ich selbst überrascht: Mir macht es neuerdings Spaß, in meinem kleinen Garten zu werkeln. Leider habe ich nämlich den grünen Daumen meiner Mutter nicht geerbt und bin da eine echte Anfängerin.
Wie stellen Sie sich Ihr Wirken hier in Zukunft vor?
Dazu würde ich gern bald auch öffentliche Gesprächsabende veranstalten. Ich habe natürlich einige Vorstellungen, aber ich wünsche mir dazu den Austausch innerhalb der Gemeinde und mit der interessierten Öffentlichkeit.
Was mir am Herzen liegt, konnte man aber in Gottesdiensten und bei anderen Gelegenheiten hoffentlich schon ahnen: Ich möchte die Begegnung unter Menschen fördern und glaube, dass dabei auch Gottes Gegenwart spürbar wird. Ich wünsche mir, dass das Wechselspiel zwischen Glauben und dem alltäglichen Leben bei uns konkret wird und gelingt. Ich rede gern über Gott und die Welt, und ich möchte hören, was andere zu sagen haben. Mir ist es wichtig, dass wir eine Kirche „mitten drin“ sind, die bei den Menschen ist. Die ihre Türen für alle Menschen öffnet und das gemeinschaftliche Leben in der Region aktiv mitgestaltet. Ich wünsche mir, dass auch durch unsere Gemeinden viele Menschen von den Geschichten der Bibel berührt werden und im Glauben an Gott einen Schatz für ihr Leben finden. Dazu möchte ich gern beitragen.
Womit kann man Ihnen eine Freude machen?
Ganz praktisch ist es recht einfach: Mit einer guten Tasse Kaffee liegt man oft richtig und mit Duftkerzen immer falsch.
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