Rundmail vom 21. Juli

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Rundmail vom 21. Juli

Pfarrerin Christiane Moldenhauer schreibt:


Liebe Gemeinde, liebe Mitlesende,

mitten in der Sommerferienpause möchte ich Ihnen einen kurzen Gruß vom Kirchplatz in Bad Belzig schicken – wo auch immer Sie ihn lesen!

Wie sicher auch viele von Ihnen bewegt mich die Hochwasserkatastrophe im Westen des Landes sehr. Die Bilder aus den Nachrichten sind bedrückend. Wann immer ich in diesen Tagen mit Menschen spreche, mischt sich auch dieses Thema in das Gespräch. Viele kennen irgendjemanden oder irgendeine Gegend in den überschwemmten Gebieten näher. 

"Woher kommt mir Hilfe?", das ist eine Frage aus einem Psalm der Bibel. Thorsten Latzel, der Präses (Bischof) der Rheinischen Kirche hat den alten Psalm 121 neu betrachtet. Seine Worte möchte ich heute mit Ihnen teilen. 

Möge Gott sich über die Menschen in Not erbarmen. Und mögen Menschen auch in dieser Not Worte zum Beten finden.

Natürlich beten wir auch in unseren Gottesdiensten – so gut wir eben können. Außerdem sammeln wir am 25.7. erneut eine Sonderkollekte für das Aktionsbündnis "Deutschland hilft" (hier finden Sie weitere Infos und die Kontodaten zur Überweisung).

Unten folgen dann einige Termine. Herzlich willkommen!

Und viele Grüße

Ihre Christiane Moldenhauer

 

www.kirche-region.belzig.de



Woher kommt mir Hilfe? 

Psalm 121, überflutet 

(von Präses Dr. Thorsten Latzel)


"Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?" 

Sperrmüllberge, soweit das Auge reicht. 

Wie verabredet, doch von niemand bestellt. 

Häuser, von innen nach außen stülpen. 

Ganze Menschenleben auf der Straße. 


"Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat." 

Hilfe ist hier handfest: Schaufeln, Putzlumpen, schweres Gerät. 

Segen hat zwei Worte: "Viel Kraft!" Was soll man mehr sagen? 

Für die großen Fragen von Himmel und Erde ist keine Zeit. 


"Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht." 

Wasser, die Schlamm sind. Ohne Halt. 

30 cm reichen, um drin zu sterben. 

Zuerst reißt er als Walze alles mit. 

Später, getrocknet, lässt er nichts mehr los. 


"Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht." 

Auch in der Kirche: Schlamm bis zum Rand des Altars. 

Die Bibel, verschont, liegt aufgeschlagen vom letzten Sonntag. 

11. Juli, 6. Sonntag nach Trinitatis: Taufsonntag. 


"Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts." 

Die Sonne brennt: Schönes Wetter, als wäre nie etwas gewesen. 

Nachts sticht der Mond. Wenn das Funktionieren aufhört und die Gefühle kommen. 

Glücklich, wer dann eine Hand hat. 

Zum Festhalten, zum Gehalten-Sein. 


"Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele." 

Übel sind der Schmutz, Geruch, die zerstörten Leitungen. 

Wer fließend Wasser, Strom, gar Telefon hat, ist reich. 

Und gesegnet, wessen Seele keinen Schaden nimmt. 


"Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!" 

Aus- und Eingänge sind zerstört, überall. 

Was heißt hier Ewigkeit? Die Schäden werden weg sein, irgendwann. 

Doch die Flut wird bleiben. Eingegraben in der Erinnerung. 

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